Mit einem von Bettwanzen zerbissenem Körper fliehe ich von Taiura zu meiner nächsten Wwoofingstelle nach Hahei und wohne jetzt bei John,
einem 62 jährigem Ruheständler,der keine Lust mehr zum Arbeiten hat.
Nach seinem Studium zum Lehrer hat er erst einmal 10 Jahre lang im Busch gelebt und nach ein paar Jahren als Lehrer sich hier 4 Hektar Land gekauft und sein Haus mitten in's Grüne gebaut.
Blick auf die See,Ruhe,Vögelgezwitscher,einfach paradiesisch ...
So lebt er nach seiner Scheidung seit drei Jahren so glücklich in den Tag,ab und zu ein Tässchen Kaffe und ein Zigarettchen ... zum Abend dann zwei Flaschen Rotwein.
Zu ihm gehören drei Kühe,drei Schafe und ein kleiner süßer Hund.
So zu Leben ist hier ganz normal ... mit seinen zwei Booten fährt er angeln oder von Beach zu Beach und diese sind hier auf Coromandel,die wohl schönsten in ganz Neuseeland.
Für mich ist das alles immer wieder nicht nach vollziehbar und unglaublich wie viele Leute hier so leben ...
Seine Freunde gleich um die Ecke haben 15 Hektar und ein Haus was mich fast umhaut ...
Das hier versetzt mich immer wieder in die alten Indianerfilme aus meiner Kindheit,wo die Leute in ihrem Hängestuhl aus Holz auf der Terrasse sitzen und rings herum zirpen die Grillen,mit dem Unterschied,dass es hier rings herum noch saftig grün und das Meer gleich hinter dem nächstem Hügel ist ...
Richard ist Architekt und Amerikaner,seine Frau Lorriane Kiwi,beide haben Jahre lang in Äthiopien gelebt und in anderen Ländern.
Beide sind super nett und ich darf selbstgeerntete Oliven und die besten Marmeladensorten testen.
Beim Morgenspaziergang treffe ich auf die nächste Nachbarin Sally,auch sie lebt in solch einem Anwesen ist glücklicher Single mit 60 Jahren,paddelt in ihrer Freizeit mit ihrem Kajak und pflegt ihr Anwesen.Sie lädt mich spontan ein und gibt mir noch eine Packung Antihistaminika gegen das Jucken meiner Bettwanzenstiche.
So reiht sich hier Farm an Farm,es gibt keinen Blick über den Gartenzaun,so weit entfernt liegen alle ...
Ich kann dies Paradies momentan leider nicht sehr genießen,weil ich unheimlich mit den Bettwanzenstichen zu kämpfen habe.
Seit mehreren Tagen werden die Stiche,die sich grausam entzündet haben immer schlimmer.Von harten Knoten bis zu riesen großen Flatschen,die zu eitern beginnen bin ich überall betroffen davon.Ein Juckreiz und ein Brennen,das ich denke,die Haut pellt ab und das selbst Cortison und Anthihistaminika keinerlei Linderung bringen.
Ich kämpfe Tag und Nacht gegen den enormen Juckreiz und frage mich ständig ... Wann hört das auf?
Ich musste alle Sachen waschen,alles einfrieren um die Viecher abzutöten und deren Eier,die diese in die Sachen legen.Dabei hat mir John sehr geholfen und eine große Kühltruhe flott gemacht,in die ich zum Schluss selbst meinen Koffer für einen Tag lang rein gestellt habe.
Am liebsten wär ich selber reingekrochen ... um mich zu betäuben!
Das war ... Gestern und vorgestern und davor!
Seit heute geht's bergauf!
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