Samstag, 11. Januar 2014

Openbus "Lebensmüde"


Wenn man "des Lebens Müde ist ...

benutzt man den Openbus - auch sleepingbus Schlafbus genannt!

Normalerweise hatte ich mir nach der Halong Bay als nächstes Reiseziel Sapa ganz im Norden von Vietnam vorgenommen.Gehört die Landschaft dort mit Sicherheit zu den schönsten Vietnams.
Doch laut Wetterbericht und meinen Recherchen erfahre ich das Sapa der kälteste und nebligste Ort Vietnams ist ...

und Kälte und Regen hatte ich auf meiner Tour schon genug.
Deshalb plane ich um und fahre nach Mittelvietnam nach Hoi An.
Ich kaufe mir ein Ticket für den "Openbus", mit diesem kann man Vietnam von Nord nach Süd oder umgekehrt bereisen.
44 Dollar bezahle ich für vier Stops,der Höchstpreis pro Person lag bei 180 Dollar,Österreicher die mitfuhren haben für das Ticket so viel hingelegt.
Das passiert wenn man nicht genug vergleicht,auch wenn es immer viel Arbeit ist.

Gehört hatte ich schon viel Gutes und auch Negatives über diese Busse.
Sie beginnen die Fahrt meistens abends,so auch meine nach Hoi An.
Unfreundliche Busfahrer weisen uns einen Schlafplatz zu.Ich mit meinen 1,68 m passe gerade noch rein in die Kojen,die Größeren haben Pech.
Normalerweise soll die Fahrt 18 h dauern,mir graut ein wenig davor und beim Einsteigen erzählt ein junger Deutscher,das auf dieser Strecke die meisten tödlichen Busunglücke passieren.Steile Kurven kilometerlang!
Na da denke ich und bereite mich vor!
Es schaukelt beim Starten wie auf einem Boot.
Ich denke positiv und muß trotzdem sagen,wer "des Lebens müde "ist,kann diese Fahrweise wählen,ich habe nun mal ein Ticket!
Wir fahren nicht auf Strassen,nein auf aneinandergereihten Schlaglöchern,Spurrillen so tief wie kleine Wassergräben lassen den Bus hin und her rutschen.
Beide Spuren voll mit LKW's und Bussen und es gibt nur eine Verkehrsregel,den Weg frei hupen!
Überholt wird hier oft zu dritt nebeneinander und im Gegenverkehr genauso!
Ich schraube meine Ohropax rein und ziehe mir eine Augenklappe über,in diesem Falle das Beste was man mithaben kann!
Das ununterbrochene Hupen und Geplärr der Busfahrer übertönt trotzdem!
Irgendwann schläft jeder mal ein und wacht wieder auf,Rucksack immer im Auge behalten,denn in solchen Situationen wird am liebsten geklaut!

Normalerweise gehören Pausen zu solchen Fahrten,doch wir fahren 14 h durch und kriegen bald die Krise.
Mein Wasser ist alle und ein Kaffee wäre nicht schlecht,doch die Busfahrer interessiert es nicht.
Sie haben unterwegs immer mal gehalten,waren pinkeln,haben eine geraucht und sich Kaffee geholt,wir waren eingesperrt.
Nach mehreren Nachfragen wegen einem Stop für uns keinerlei Reaktionen der Busfahrer.
Um 10 Uhr am nächsten Tag kommen wir in Hue an,von dort wären es dann für mich noch 4h bis Hoi An gewesen.
Die Krönung von allem jedoch ist,das wir abgeladen werden in einem Hostel und erfahren das es 13Uhr weitergehen soll.

Zu diesem Zeitpunkt hat es mir wieder mal gereicht,ich kriege eine fette Migräne und vertreibe mir die Zeit bis zur Weiterfahrt,wieder mehr als eine Stunde später!

Ich komme abends im dunklen in Hoi An an und denke vorerst noch nicht an meine nächste Fahrt mit diesem Bus!

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